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Picknick im Wohnzimmer – ganz ohne Handy

Ein Teppich, ein paar Leckereien und null Empfang – so wird aus einem normalen Wohnzimmer ein echter Wohlfühl-Ort für Familienzeit pur.

Manchmal braucht’s gar kein großes Event, keinen Ausflug ins Grüne oder spektakuläres Wetter. Manchmal reicht ein Teppich, ein paar Snacks und die Abmachung: Heute bleiben die Handys aus. Picknick im Wohnzimmer – klingt simpel, ist es auch. Und genau das macht es so besonders. Es ist ein bewusstes Innehalten im hektischen Alltag, ein liebevoller Familien-Akzent inmitten des ständigen Multitaskings. Und die Wirkung: jedes Mal erstaunlich.

Warum wir das Wohnzimmer in eine Picknick-Wiese verwandeln

Es war einer dieser trüben Sonntage. Draußen Regen, drinnen müde Gesichter. Die Kinder lagen auf dem Sofa, der Fernseher dudelte zum dritten Mal denselben Trickfilm, wir Erwachsenen schauten mehr aufs Handy als aufeinander. Irgendwann sagte einer: „Wollen wir nicht was Lustiges machen?“ Und so entstand unsere erste Picknickidee für drinnen.

 

Seitdem ist es ein kleines Ritual geworden. Einmal im Monat, manchmal spontan, manchmal geplant. Handyfrei, bildschirmfrei, stressfrei. Nur wir, ein paar Decken und ganz viel Zeit füreinander. Und wir merken: Es ist jedes Mal wie eine kleine Familien-Auszeit, bei der sich alle irgendwie mehr gesehen fühlen. Wir tauschen das Gefühl von „ständig erreichbar sein“ gegen ein echtes „wir sind füreinander da“.

Vorbereitung: So wird aus dem Wohnzimmer ein Abenteuerplatz

Der Reiz liegt für uns nicht nur im Essen, sondern im Drumherum. Wir machen richtig Event daraus. Erstmal wird das Wohnzimmer umgeräumt: Couchtisch beiseite, Teppich freigeräumt, vielleicht eine Decke ausgebreitet oder ein paar Kissen gestapelt. Jeder hilft mit, jeder darf mitentscheiden. Oft bringt schon das gemeinsame Umräumen Vorfreude – weil klar ist: Jetzt passiert was Schönes.

Dann geht’s ans Essen. Keine große Kocherei, sondern eher Picknick-Klassiker: Bunte Brotdosen, Mini-Sandwiches, Obstspieße, vielleicht ein paar Muffins. Manchmal machen wir auch Pfannkuchen auf Vorrat oder backen zusammen Quarkbällchen. Wichtig ist: Es soll Spaß machen und niemanden stressen. Auch Reste vom Vortag landen schon mal auf dem Picknicktuch – mit der richtigen Deko ist selbst das zum Highlight geworden.

Und das Wichtigste: Die Handys bleiben draußen. Wirklich. Wir legen sie gesammelt in eine Kiste oder schalten sie bewusst aus. Und ja, am Anfang zuckt man noch ab und zu, weil man denkt, etwas „verpasst“ zu haben. Aber spätestens nach dem ersten Spiel ist das vergessen. Es ist erstaunlich, wie schnell man wieder lernt, im Moment zu leben, wenn man sich aktiv dazu entscheidet.

Was wir beim Wohnzimmer-Picknick alles machen

Nur essen? Wär ja langweilig. Unsere Picknicks dauern oft Stunden, weil wir so viel mehr daraus machen – und weil einfach alles erlaubt ist, was uns gemeinsam Freude macht. Hier ein paar unserer liebsten Programmpunkte:

Geschichtenpicknick

Jeder bringt ein Buch oder eine selbsterfundene Geschichte mit. Oder wir denken uns gemeinsam eine Geschichte aus: Einer beginnt, der nächste erzählt weiter. Meist wird’s am Ende ziemlich verrückt, aber genau das lieben die Kinder. Einmal endete unsere Erzählung mit einer sprechenden Socke, die die Weltherrschaft wollte – und ja, es wurde episch.

Spielpicknick

Wir legen ein paar Lieblingsspiele mit aufs Picknicktuch. Von Uno über Dobble bis zu kleinen Rätselspielen. Alles, was man ohne viel Aufbau mitten im Wohnzimmer spielen kann. Und oft landen wir bei Klassikern wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder selbst erfundenen Spielen wie „Keks-Versteck“ – da wird ein Plätzchen unter einem Becher versteckt und reihum geraten, wo es ist.

Kreativpicknick

Bastelsachen dazugelegt, schon wird gemalt, geklebt oder gestempelt. Manchmal basteln wir auch kleine „Picknick-Souvenirs“: ein bemaltes Tischkärtchen, ein Erinnerungszettel oder ein gemeinsames Mini-Fotoalbum vom letzten Mal. Manchmal entstehen richtige Kunstwerke – und manchmal einfach nur bunte Kritzelbilder mit Herz.

Kuschelpicknick

Wenn alle satt und etwas müde sind, wird gekuschelt, gelesen oder einfach gequatscht. Ohne Druck, ohne Plan. Und meistens entsteht daraus ganz von selbst eine neue Idee fürs nächste Mal. Manche unserer schönsten Gespräche begannen zwischen Krümeln und Kirschkernen auf dem Picknicktuch.

Musik & Tanzen

Manchmal schnappen wir uns Instrumente – Rasseln, eine Ukulele oder einfach Töpfe mit Kochlöffeln – und machen unsere eigene Picknickmusik. Oder wir tanzen wild durchs Wohnzimmer. Ohne TikTok, ohne Kamera. Einfach, weil’s gut tut.

Unsere schönsten Wohnzimmer-Picknick-Momente

Einmal haben wir ein „falsches Picknick“ gemacht, mit Nachttischlampen und Regenschirm. „Weil es ja regnet“ meinten die Kids. Also saßen wir zu fünft unter zwei Schirmen und haben Sandwiches gegessen, während das Licht flackerte wie bei einem Gewitter. Danach haben wir gemeinsam Gewittergeschichten erfunden – inklusive dramatischer Geräuschkulisse.

Ein anderes Mal wurde das Wohnzimmer zum Zeltplatz: Decken wurden über Stühle gespannt, Schlafsäcke ausgerollt, Taschenlampen verteilt. Picknick und Übernachtung in einem. Ohne Handy, aber mit Sternenhimmel (aufgemalt mit Leuchtstiften). Am Morgen gab’s Kakao im Schlafanzug – direkt auf dem Picknicktuch. Unvergesslich.

Oder der Geburtstag unseres Jüngsten: Statt Party mit vielen Kindern gab’s ein Wohnzimmerpicknick nur mit uns. Alle hatten sich verkleidet, das Geburtstagskind durfte sich das Essen wünschen und wir haben ein „Ich-bin-heute-König“-Spiel daraus gemacht. Er spricht heute noch davon. Und wir auch.

Einmal hatten wir sogar ein Wohnzimmer-Picknick zu zweit. Die Kinder bei Oma, wir Eltern auf dem Boden, mit Käsewürfeln, einem Glas Wein und ganz viel Zeit zum Reden. Auch das war Familienzeit – nur eben auf unsere Weise.

Warum gerade ohne Handy?

Weil wir uns sonst so oft verlieren. Im Scrollen, im Antworten, im „nur-mal-kurz-Nachsehen“. Beim Wohnzimmer-Picknick gibt’s das nicht. Niemand ist abgelenkt, jeder ist wirklich da. Die Gespräche werden tiefer, das Lachen echter. Die Kinder spüren sofort, dass sie unsere volle Aufmerksamkeit haben. Und wir Eltern merken: Das tut auch uns gut.

Es ist wie eine kleine Zeitinsel. Kein Handy piept, kein Bildschirm flimmert. Stattdessen: Mamas Blick beim Lachen, Papas Grimassen, Kindergesichter voller Keksbrösel und Geschichten. So einfach. So wertvoll. So selten. Und genau deshalb so wichtig.

Wir haben sogar einen kleinen „Handy-Aus-Schatz“ eingeführt: Wer das Handy wirklich nicht benutzt, bekommt am Ende des Abends eine Überraschungskarte. Kleine Geste, große Wirkung. Und ganz ehrlich – meist vergessen wir es eh.

Ideen für besondere Themen-Picknicks

Wenn Du Lust hast, das Wohnzimmerpicknick etwas aufzupeppen, hier ein paar Ideen, die bei uns richtig gut ankamen:

  • Motto-Picknick: Jeder kommt verkleidet, das Essen passt zum Thema (z. B. Dschungel, Meer, Zirkus)
  • Licht-aus-Picknick: Nur Kerzen oder Taschenlampen sind erlaubt (natürlich kindersicher!)
  • Sprachen-Picknick: Jeder bringt ein Gericht aus einem anderen Land mit und sagt mindestens ein Wort in der Landessprache
  • Picknick der Lieblingssachen: Jeder bringt sein Lieblingsspiel, -lied, -essen oder -kuscheltier mit
  • Schlafanzug-Picknick: Alle bleiben im Schlafanzug, es gibt Frühstück zum Abendessen und vielleicht eine Runde Polster-Schlacht
  • Retro-Picknick: Spiele und Musik aus der Kindheit der Eltern – inklusive Geschichten von „früher“

Fazit: Handy aus, Herz an

Ein Wohnzimmerpicknick ohne Handy ist kein Hexenwerk. Es braucht keine große Vorbereitung, keine perfekten Snacks oder Instagram-taugliche Deckenarrangements. Was es braucht, ist Lust auf echte Zeit miteinander. Ein bisschen Mut zur Pause. Und die Bereitschaft, sich ganz auf die Familie einzulassen.

 

Unsere Kinder fragen inzwischen von sich aus: „Machen wir mal wieder Picknick im Wohnzimmer?“ Und wenn wir dann gemeinsam das Handy in die Kiste legen, wissen wir: Jetzt beginnt was richtig Gutes. Und dieses Gute bleibt – in unseren Köpfen, in unseren Herzen und ganz sicher auch in unseren Familiengeschichten.

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